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Nepal
Quelle:
Auswärtiges Amt –
Informationen zu Nepal
Einige Auszüge
Politische Beziehungen Die bilateralen
Beziehungen sind eng und freundschaftlich.
Deutschland ist nach Japan und den USA eines
der wichtigsten Partnerländer in der
Entwicklungszusammenarbeit und Nepals
drittgrößter Handelspartner. In den
über 40 Jahren nach Aufnahme
diplomatischer Beziehungen ist ein
vielfältiges Geflecht von Beziehungen vor
allem auch im nicht-offiziellen Bereich
entstanden. Deutschland zählte zu den
Staaten, die den Demokratisierungsprozess
Nepals am nachdrücklichsten
unterstützt haben. Bei der Erhaltung des
reichen kulturellen Erbes Nepals hat die
Bundesregierung einen wichtigen Beitrag
geleistet.
Wirtschaftsbeziehungen Ein
Investitionsschutzabkommen wurde im Oktober
1986 unterzeichnet. Der Abschluß eines
Luftverkehrsabkommens ist vorgesehen. Nepals
Handelsbilanz mit der Bundesrepublik
Deutschland ist seit Jahren aktiv. Im Jahr 2001
beliefen sich die Exporte Nepals nach
Deutschland, überwiegend Teppiche und
Textilien, auf 80,4 Mio EUR; dem standen
Importe aus Deutschland im Wert von knapp 23,7
Mio EUR gegenüber. Deutschland ist nach
Indien und den USA das wichtigste Abnehmerland
für nepalesische Exporte (ca. 24 %). Die
1993 gegründete Deutsch-Nepalesische
Industrie- und Handelskammer (NGCCI) in
Kathmandu ist ein wichtiger Faktor für die
bilaterale Kooperation.
Entwicklungspolitische Zusammenarbeit
Die Rahmenbedingungen für die
entwicklungspolitische Zusammenarbeit (EZ)
haben sich mit der fortschreitenden
Demokratisierung Nepals kontinuierlich
verbessert. Nepal erhielt von der
Bundesregierung als eines von 70
Schwerpunktländern der deutschen
Entwicklungspolitischen Zusammenarbeit bisher
Zusagen in Höhe von über 0,666 Mrd.
EUR. Bislang größtes Projekt war die
deutsche Beteiligung von 95,6 Mio EUR an dem 69
MW-Wasserkraftwerk Marsyangdi. Die für das
von der Gebergemeinschaft aufgegebene
Wasserkraftprojekt ARUN III vorgesehenen Mittel
wurden für das geplante Wasserkraftwerk
Middle Marsyangdi und eine
Lastverteilerzentrale umgewidmet. Baubeginn
für das Kraftwerk, für das nunmehr
deutsche Mittel von 125,20 Mio EUR zur
Verfügung stehen, war im Frühjahr
2001. Bei den Regierungsverhandlungen über
die bilaterale entwicklungspolitische
Zusammenarbeit (EZ) im April 2002 wurden Nepal
insgesamt 28,95 Mio EUR für die Jahre 2002
und 2003 zugesagt. In Nepal arbeiten rund 60
Fachkräfte der deutschen EZ, darunter rund
30 Entwicklungshelfer des Deutschen
Entwicklungsdienstes (DED) und ca. 20
Angehörige der Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit (GTZ). Die drei am
Ziel der Armutsbekämpfung orientierten
Prioritäten der deutschen
Entwicklungszusammenarbeit mit Nepal sind die
Sektoren erneuerbare Energie (Wasserkraft und
Biogas), die integrierte Kommunalentwicklung
und die Bereiche Gesundheit und
Familienplanung. Die Bundesrepublik Deutschland
ist Mitglied der "Nepal Aid Group". Auch die
Europäische Union ist in Nepal mit
Projekten im Infrastrukturbereich engagiert,
und plant im Zeitraum 2002/03 Ausgaben von 18
Mio EUR. Die EU-Kommission hat seit März
2002 eine eigene Vertretung in Kathmandu, die
der EU-Delegation in New Delhi untersteht.
Kulturaustausch 1992 wurde zwischen
Nepal und Deutschland ein Kulturabkommmen
unterzeichnet, in dessen Rahmen zahlreiche,
vorwiegend auf Kulturerhalt zielende Projekte
abgewickelt wurden und werden. Nach der
Schließung des Goethe-Instituts in
Kathmandu wurde ein "Goethe-Zentrum Kathmandu"
gegründet, über dessen Status im
Oktober 2001 eine Vereinbarung unterzeichnet
wurde. Deutsch wird auch an der
Tribhuvan-Universität in Kathmandu
unterrichtet. Die dort tätige deutsche
Lehrkraft erhält einen Zuschuß aus
dem Kulturhaushalt des Auswärtigen Amts.
Friedrich-Ebert-Stiftung und
Friedrich-Naumann-Stiftung sind in Kathmandu
ständig mit eigenen Büros vertreten.
Gemeinsam mit nepalesischen
Partnerorganisationen aus Medien, Wissenschaft
und Politik führen sie Veranstaltungen
durch. Das Deutschlandbild in den Medien ist
positiv. Bereits seit 1975 besteht ein
Kooperationsabkommen zwischen der Deutschen
Welle und Radio Nepal. In der Regel werden
jedes Jahr mehrere nepalesische Journalisten zu
Informationsprogrammen nach Deutschland
eingeladen.
Wissenschaftsaustausch Nepal ist auch
Schwerpunktland der Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG). Bisher wurden
über 40 Forschungsvorhaben mit einem
Volumen von ca. 3,07 Mio EUR finanziert.
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
und Auswärtiges Amt fördern die
Musikabteilung der privaten
Kathmandu-Universität. Eine
Repräsentanz des Südasieninstituts
der Universität Heidelberg, das Nepal
Research Center mit einem inzwischen
abgeschlossenen Projekt zur Mikroverfilmung
tibetischer und newarischer Schriften, zwei
Organisationen nepalesischer Stipendiaten,
mehrere Freundschaftsvereinigungen in Kathmandu
und Deutschland (insbesondere die
Deutsch-Nepalesische Gesellschaft in Köln)
sowie Ausgrabungen deutscher Archäologen
leisten wichtige Beiträge zu den
deutsch-nepalesischen Kulturbeziehungen.
Schulsystem Der Ausbau des
Bildungssystems ist eines der wichtigsten Ziele
der nepalesischen Regierung. Noch sind etwa 60
% der über 14-Jährigen Analphabeten.
Das nepalesische Bildungssystem besteht aus
einer fünfjährigen Primarstufe, einer
fünfjährigen unteren Sekundarstufe
und einer zweijährigen oberen
Sekundarstufe. Die Einschulungsquote auf der
Primarstufe beträgt zwischen 30 % im armen
Terai-Tiefland und 79 % in den Städten.
Kurzer und oft unregelmäßiger
Schulbesuch sowie der Mangel an ausgebildeten
Lehrern führen einerseits zu weit
verbreitetem sekundärem Analphabetentum.
Andererseits hat die Unzulänglichkeit des
öffentlichen Schulsystems die Entstehung
von etwa 8.000 Privatschulen begünstigt
und die sozialen Gegensätze dadurch
erheblich verstärkt. Die Privatschulen
sind ebenso Zielscheibe linksradikaler
Aufständischer wie die Praxis
öffentlicher Schulen, ihre völlig
unzureichenden Mittelzuweisungen, die u.a. zu
verbreiteter Absenz der unterbezahlten
Lehrkräfte führen, über die
Erhebung von Schulgebühren aufzubessern.
Als Fremdsprache wird primär Englisch
unterrichtet. Hindi und Urdu sind durch
indische Fernsehprogramme weit verbreitet.
Quelle: Auswärtiges Amt
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